1850/51: Drei Briefe und zwei Briefstücke mit sehr frühen Buntfrankaturen verschiedener Grüntöne der Bayern 9 Kreuzer von 1850 und 1851:
1) 1851, 9 Kreuzer gelbgrün, Type II und III, zwei Einzelstücke zusammen auf Faltbriefhülle nach Lyon, Frankreich, verwendet. Die Entwertung erfolgte mit geschlossenem Mühlradstempel "98" der ersten Verteilung, nebengesetzt der Segmentstempel "FÜRTH IV 26 10" (1851). Ferner sind der Einzeiler "P.D.", Grenzübergangsstempel Strasbourg sowie der ovale Grenzeingangsstempel "11 A.E.D" nebengesetzt. Rückseitig Transitstempel von Strasbourg und Lacroix Rousse sowie der Ankunftsstempel Lyon vom 01.11.1851. Linke Marke breitrandig, rechte rechts oben leicht berührt. Die Marken sind trotz leichter Patina farbfrisch und stammen wohl aus unterschiedlichen Bögen, da die rechte Marke deutlich stärker farbgesättigt ist, wodurch die Inschriften schmaler erscheinen. Tarifrichtige Frankatur noch freigemacht nach dem Postvertrag von 1847 mit 18 Kreuzern, welcher bis auf bestimmte grenznahe Regionen und die Pfalz für einen einfachen Brief bis ½ Loth in die meisten Regionen Frankreichs galten. In Bayern war die vollständige Frankierung von Briefen nach und über Frankreich bereits ab dem 01.10.1851 vorgeschrieben. Der vorliegende Brief ist ein seltener Frühbrief aus diesem ersten Monat. Nur wenige Oktoberbriefe bekannt, mit Marken aus verschiedenen Bögen eine besondere Spezialität. Fotobefund Sem BPP
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2) 1850, 9 Kreuzer bläulichgrün, Type III, und 1851 9 Kreuzer hellgrün, Type II, als Paar geklebt und zusammen auf Faltbrief nach Lyon, Frankreich, verwendet. Die Entwertung erfolgte mit geschlossenem Mühlradstempel "18" der ersten Verteilung, nebengesetzt der Zweikreisstempel "AUGSBURG 8. NOV. 185(1)", wobei die letzte Jahreszahl im Stempel fehlt, diese aber bei den insgesamt drei vorder- und rückseitigen Transitstempeln jeweils klar ersichtlich ist. Ferner ist der Einzeiler "P.D." nebengesetzt (d.h., bezahlt bis zum Bestimmungsort) sowie der ovale Grenzeingangsstempel von Strassburg "11 A.E.D". Die Marken sind breitrandig geschnitten und in farbfrischer, völlig tadelloser Erhaltung, sauber und klar gestempelt. Tarifrichtige Frankatur noch freigemacht nach dem Postvertrag von 1847 mit 18 Kreuzern, welcher bis auf bestimmte grenznahe Regionen und die Pfalz für einen einfachen Brief bis ½ Loth in die meisten Regionen Frankreichs galten. In Bayern war die vollständige Frankierung von Briefen nach und über Frankreich bereits ab dem 01.10.1851 vorgeschrieben. Der vorliegende Privatbrief zeigt zwei farblich klar getrennte Auflagen der 9 Kreuzer-Marke in farblich leuchtender Frische. Es handelt sich um den frühesten vollfrankierten Markenbrief der Altdeutschen Staaten ins Ausland mit einer Buntfrankatur durch Verwendung verschiedener Auflagen! Attest Schmitt BPP
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3) 1850, 9 Kreuzer bläulichgrün, Type III und 1851, 9 Kreuzer gelbgrün, Type III zusammen auf Briefstück. Wie beim zweiten hier angebotenen Brief nach Lyon stammt die Verwendung ebenfalls aus Augsburg, die Marken sind mit geschlossenem Mühlradstempel "18" entwertet. Allseits breitrandig geschnitten, teils mit Trennungslinien. Als zusätzliche Besonderheit ist eindeutig erkennbar, dass die linke Marke (1851er Auflage) aus der rechten unteren Bogenecke und rechte Marke (1850er Auflage) aus der rechten oberen Bogenecke stammen. In der Regel wurden die Marken von unten aus den Bögen geschnitten, um eine bessere Zählbarkeit der Markenbestände auf den Postämtern zu erreichen. Die Marke der frühen Auflage stammt aus der oberen Markenreihe, sie war durch die obere Bogenecke die letzte Marke des Bogens; der folgende Markenbogen stammt bereits aus einer Folgeauflage und die erste Marke aus diesem Bogen wurde folglich aus einer unteren Bogenecke abgetrennt. Ein fantastischer Beleg vom Übergang der Verwendung zweier Druckauflagen bei einem großen Postamt. Attest Bühler, Fotobefund Stegmüller BPP
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4) 1850, 9 Kreuzer bläulichgrün, Type II mit 1851, 9 Kr
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